KraussMaffei vor Verkauf an chinesischen Investor?

Stimmiges Bild: Die Übernahme von KraussMaffei durch ChemChina ist in trockenen Tüchern. 和谐的图景:中国化工对克劳斯玛菲收购案尘埃落定。Bild: KraussMaffei

Der Spezialmaschinenbauer KraussMaffei Group könnte Insidern zufolge in den nächsten vier Wochen von einem chinesischen Unternehmen übernommen werden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach habe ein namentlich nicht bekanntes Unternehmen aus China für den weltweit führenden Hersteller von Spritzgießmaschinen sowie von Extrusions- und Reaktionstechnnik eine Offerte über rund 1 Mrd. EUR beim kanadischen Finanzinvestor Onex hinterlegt. Der chinesische Investor hoffe, noch vor dem Beginn des chinesischen Neujahrsfestes am 8. Februar zum Zuge zu kommen. Dies teilten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur mit. Allerdings könnten den Chinesen noch Gegengebote in die Quere kommen. Onex wollte sich gegenüber Reuters dazu nicht äußern.

Die kanadische Beteiligungsgesellschaft Onex kaufte 2012 KraussMaffei Group GmbH für 568 Millionen Euro auf. Schon damals hatten mit ChemChina und Haitian zwei Bieter aus China Interesse an dem Münchener Unternehmen gezeigt.

Laut Angaben von Onex kam KraussMaffei Group auf Sicht von zwölf Monaten zuletzt auf einen operativen Gewinn (Ebitda) von 140 Mio. EUR. 2014 verzeichnete das Traditionsunternehmen einen Umsatz von 1,1 Mrd. EUR. KraussMaffei wurde 1839 unter dem Namen Eisenwerk Hirschau gegründet und stellte zunächst Lokomotiven her. Später wurde das Unternehmen als Produzent von Panzern bekannt. Die Rüstungssparte ist inzwischen in Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aufgegangen. Von 1989 an gehörte der Maschinenbauer zu Mannesmann, nach der Aufspaltung des Düsseldorfer Konzerns ging KraussMaffei zunächst an Siemens. 2002 stieg der Finanzinvestor KKR ein, der das Unternehmen später wiederum an den Rivalen Madison verkaufte, bevor schließlich Onex auf den Plan trat.