China lanciert Venture Capital-Fonds

Die chinesische Regierung initiiert einen neuen Venture Capital-Fonds mit einem Volumen von 40 Mrd. RMB ( 5,7 Mrd. EUR). Das gab Ministerpräsident Li Keqiang Mitte Januar auf einer Staatsratssitzung bekannt. Die Mittel sollen innovativen Start-ups in der Seed-, Früh- und Wachstumsphase zugutekommen. Der von der Zentralregierung aufgelegte Fonds wird bei den Beteiligungen auch mit ähnlichen Vehikeln lokaler Regierungen und von Großunternehmen kooperieren.

Im Fokus des neuen Venture Capital-Fonds stehen kleine und mittlere Start-ups aus den Sektoren Energieeffizienz und Umweltschutz, neue Informationstechnologien, Biotechnologie, Elektromobilität, moderner Anlagenbau und neue Werkstoffe. Die zugrunde liegende Zielsetzung des neuen Vehikels ist laut Ministerpräsident Li die Verschmelzung von Technologie und Markt, der Zusammenschluss von Kreativität und Industrie sowie die Inkubation und Wachstumsförderung von zukunftsweisenden aufstrebenden Industrien. Die Auflage des neuen Fonds erfolgt gleichzeitig mit einem wiedererstarkenden Interesse der Investoren an chinesischen Start-ups. Bis zum Frühjahr vergangenen Jahres bremste ein von der chinesischen Börsenaufsicht verhängter IPO-Stopp Wagniskapitalgeber aus, da Börsengänge für die Investoren in China einen wesentlichen Exit-Weg darstellen.

Bereits 2009 führte die chinesische Regierung erstmals in größerem Umfang Fördermaßnahmen für Start-ups ein. Seitdem wurden von der der Zentralregierung rund 9,1 Mrd. RMB (1,3 Mrd EUR) hierfür aufgewendet. Hinzu kam ein Mehrfaches an Geldern durch Lokalregierungen und weitere Kanäle. Allerdings litt die Mittelvergabe unter Bürokratie und schlechtem Management. Mit der Schaffung des neuen Venture Capital-Fonds setzt der Staatsrat jetzt ganz offensichtlich auf eine stärker marktwirtschaftliche Orientierung bei der Förderung junger innovativer Unternehmen.

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