Investmentchancen in Chinas Küstenprovinz Fujian

Chancen der Zusammenarbeit: LIU Depei, stellvertretender Leiter der Handelsabteilung der Provinz Fujian stellt die Vorzüge des Investitionsstandorts Fujian vor.合作的商机:福建省商务厅副厅长刘德培介绍福建省的投资优势。

Ein Kraftzentrum der chinesischen Außenwirtschaft stellt sich vor. Die südliche Küstenprovinz Fujian präsentierte ihr Potenzial in Frankfurt vor deutschen Unternehmern und Beratern. In den Räumen der China Investment Promotion Agency Germany (CIIPAG) erläuterte LIU Depei, stellvertretender Leiter der Handelsabteilung der Provinz Fujian, die Chancen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen seiner Heimatprovinz und Deutschland.

Die Zahlen sind beachtlich: Im vergangenen Jahr belief sich das Handelsvolumen zwischen der Provinz Fujian und der Bundesrepublik Deutschland auf fast 5 Mrd. USD. Wie Liu darlegte, haben In Fujian deutsche Unternehmen bereits über 730 Mio. USD in 135 Projekte investiert. Umgekehrt sind die Investoren aus Fujian noch aktiver. Ihr Engagement in Deutschland beläuft sich auf 930 Mio. USD. Auch ist schon einigen Gesellschaften von dort mit einem IPO in Frankfurt der Sprung nach Europa gelungen. Erst am 28. Juni wagte mit Decheng Technology ein lokaler Champion aus der Stadt Quanzhou den Gang auf das Parkett der Mainmetropole. Mit dem Börsengang will der Spezialchemieanbieter sein weiteres Wachstum vor allem im chinesischen Raum finanzieren.

Fujian kann bei einheimischen und ausländischen Investoren mit einer soliden industriellen Basis punkten. Vor allem in den Sektoren Petrochemie, Automotive und Biomedizin liegen laut Liu die Stärken der regionalen Wirtschaft. Mit Fujiian Benz ist der Stuttgarter Autobauer Daimler in einem Joint Venture dort bereits seit Jahren engagiert. Das Wirtschaftswachstum ist das zweithöchste unter Chinas 31 administrativen Regionen und lag mit 9% im Jahr 2015 deutlich über dem Landesdurchschnitt von 6,9%. Auch das Pro-Kopf-Einkommen der 38 Mio. Einwohner liegt mit 10.000 USD weit über dem Mittelwert.

TANG Zheng, stellvertretender Direktor der CIIPAG, stimmte der Ansicht seines Gastes Liu zu, dass Fujian und Deutschland ideale Kooperationspartner sind, deren Vorzüge sich gegenseitig bestens ergänzen. Um eine der Stärken der deutschen Wirtschaft der chinesischen Delegation vorzustellen, hatte die CIIPAG Dr. Thomas Niemann, den Vizedirektor der IHK-Exzellenzinitiative „Hessen Innovativ“ eingeladen. Niemann stellte das Konzept der Industrie 4.0 vor und erläuterte anschaulich, auf welche Weise Unternehmen wie der Automobilzulieferer Continental oder der Werkzeugkofferhersteller Wetropa die neuen Formen der vernetzten Produktion in der Praxis umsetzen.

Als weiterer Gast stellte Bertram Roth, China-Direktor der Investitionsgesellschaft FrankfurtRheinMain GmbH, seine Region als einen Hotspot der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China vor. So flossen im Jahr 2013 mit 743 Mio. EUR rund 60% der chinesischen Investitionen in Deutschland nach Hessen. Vor allem mit Großprojekten sind Unternehmen aus der Volksrepublik in und um den Verkehrsknotenpunkt und das Finanzzentrum Frankfurt präsent. Neben zahlreichen Greenfield-Investments rücken chinesische Unternehmen auch mit ihren Übernahmen und Beteiligungen in der Rhein-Main-Region immer mehr in den Vordergrund. Als bekanntesten Fall nannte Roth die Beteiligung von Weichai Power an Kion. Weichai war 2012 für 738 Mio. EUR bei dem Wiesbadener Gabelstaplerhersteller eingestiegen und hat sukzessive seine Anteile auf über 38% erhöht. Ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Investment eines chinesischen Unternehmens in einen deutschen Marktführer.

Die CIIPAG veranstaltete das“ Symposium für bilaterale Investitionen Fujian-Frankfurt“ im Rahmen ihrer Reihe „Opportunities in China“ am 29. Juni in ihren Räumen in Frankfurt.

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