Auch Daimler will Mehrheit an Joint Venture

Daimler steht offenbar in Verhandlungen mit de BAIC Motor Corporation über eine Erhöhung des Joint-Venture-Anteils. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf Insider beruft, plane der Stuttgarter Autobauer seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz Automotive von 49% auf 65% erhöhen. Die Verhandlungen seien noch im Anfangsstadium. Daimler wollte sich gegenüber Bloomberg hierzu nicht äußern. Ein Sprecher von BAIC verneinte, dass es Gespräche zur Ausweitung des Daimler-Anteils gäbe. Nach BMW wäre Daimler der zweite deutsche Fahrzeughersteller, der eine Mehrheit an einem Joint Venture in China anstrebt.

BMW hatte im Oktober offiziell die Erhöhung seines Anteils am Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive  auf 75% bekannt gegeben. Dafür wird der deutsche Premiumautobauer rund 3,6 Mrd. EUR in die Hand nehmen. Die Münchner waren der erste ausländischer Autobauer, der von den chinesischen Behörden die Genehmigung erhielt, seinen Joint-Venture-Anteil auf über 50% auszuweiten. Erst 2022 wird dies generell Pkw-Produzenten aus dem Ausland gestattet sein. Der Joint-Venture-Zwang für Investitionen im Bereich Elektroautos ist indes bereits dieses Jahr entfallen. Ab 2020 sollen im nächsten Schritt die Einschränkungen für Nutzfahrzeuge aufgehoben werden. Die Neuregelung war im Frühjahr bekannt gegeben und Ende Juni in der aktualisierten Negativliste von NDRC und MOFCOM nochmals bestätigt worden.

Im Jahr 2017 produzierte Beijing Benz Automotive 430.000 Fahrzeuge oder rund 70% des gesamten Daimler-Absatzes in China. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres stieg der Gesamtabsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13% auf 550.000 verkaufte Fahrzeuge. Neben dem Gemeinschaftsunternehmen mit BAIC betreibt Daimler auch ein Joint Venture mit BYD. Dieses spezialisiert sich unter der Marke Denza auf Elektrofahrzeuge.

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