Chinas Versicherer drängen auf den globalen Immobilienmarkt

Aufatmen in Frankfurt: Die Deutsche Bank darf endlich ihren Anteil an Hua Xia verkaufen. Bildquelle: Fotolia; © davis

Eine neue Welle von weltweiten Immobilieninvestitionen steht bevor. Bis 2019 könnten chinesische Versicherungskonzerne 73 Mrd. USD im Ausland für Bürotürme und Landmark-Buildings ausgeben. Die Portfolios der Versicherungsriesen aus dem Reich der Mitte weisen noch großen Nachholbedarf im Immobiliensektor auf. Auch deutsche Städte werden hiervon profitieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Maklergesellschaft Cushman & Wakefield.

Der bevorstehende Anstieg bei den Immobilieninvestitionen steht laut den Autoren der Studie im Zusammenhang mit den sukzessiven Deregulierungsmaßnahmen der chinesischen Behörden in den vergangenen Jahren: Die China Insurance Regulatory Commission (CIRC) erlaubte erstmals im Jahr 2009 Investitionen in diesem Sektor. Mittlerweile darf das Betongold bis zu 30% Anteil im Portfolio von Versicherungen einnehmen – die Hälfte davon im Ausland. Doch die Realität sieht anders aus – noch: Nur 13,4 Mrd. USD bzw. 0,8% der Mittel der Versicherer stecken aktuell in Immobilien. Selbst die Top Five unter Chinas Versicherungsunternehmen wie China Life Insurance oder Ping An Insurance weisen keinen höheren Anteil als 2% auf. Viel Luft nach oben also. Dass sich gerade eine neue Investitionswelle anbahnt, lässt sich bereits an einigen Megadeals erkennen. So sorgten der Kauf des Waldorf Astoria Hotels in New York für 1,95 Mrd. USD durch Anbang und des Tower Place in London für 520 Mio. USD durch Ping An in jüngster Zeit für Furore.

Ein wesentlicher Faktor für den erwarteten beschleunigten Anstieg der Auslandsinvestitionen sind die volatilen Kapitalmärkte in China. Die Experten von Cushman & Wakefield gehen davon aus, dass die chinesischen Versicherer den Immobilienanteil in ihren Portfolios auf 5% anheben werden. Doch der enorme Boom des heimischen Immobilienmarkts ist längst passé und es werden Chancen im Ausland gesucht. Im Fokus stehen damit Weltstädte wie Singapur, Sydney, Tokyo, Los Angeles, Washington D.C. oder Toronto. In Europa werden neben Paris vor allem Berlin, Frankfurt und München von dem Investitionsdruck der Konzerne aus China profitieren.