Chinesische Greenfield-Investments auf Höchststand in Deutschland

Aufatmen in Frankfurt: Die Deutsche Bank darf endlich ihren Anteil an Hua Xia verkaufen. Bildquelle: Fotolia; © davis

Deutschland verteidigt bei der Anzahl von Greenfield-Investments aus China den Spitzenrang in Europa. 2014 gründeten Unternehmen aus der Volksrepublik 79 Niederlassungen oder Produktionsstätten an deutschen Standorten – so viele wie in keinem Jahr zuvor. 2013 waren es 68, 2012 erst 46 Projekte. Mit diesem neuen Rekordwert verzeichnet die Bundesrepublik einen Anteil von 38% an allen chinesischen Neugründungen in Europa. Auf Platz zwei folgt wie schon im Jahr zuvor Großbritannien mit 40 Direktinvestitionen (2013: 29). Frankreich liegt mit 17 Projekten auf dem dritten Rang in der Beliebtheit chinesischer Investoren. Dies geht aus einer neuen Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervor.

Der Großraum Frankfurt war mit 27 Projekten der Standort mit den meisten Greenfield-Investments in Deutschland. Die Rhein-Main-Region liegt damit im europäischen Vergleich gleichauf mit London. Im Jahr 2013 hatte Düsseldorf mit 32 Investitionen noch den ersten Platz auf dem Kontinent belegt. Durch das Interesse an Frankfurt steht Hessen an erster Stelle des Rankings der Bundesländer, gefolgt vom ehemaligen Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen. Auf Rang drei liegt Bremen.

Die Autoren der Untersuchung sehen die Beliebtheit des Großraums Frankfurt in drei Faktoren begründet: An erster Stelle stehen die logistischen Vorteile der Region, die insbesondere für die vielen chinesischen Unternehmen interessant sind, die nach einem Standort für ihre Vertriebs- und Serviceeinheiten für den deutschen und europäischen Raum suchen. Zum zweiten können viele Orte in der unmittelbaren Umgebung der Mainmetropole mit niedrigen Steuersätzen punkten. Drittens schließlich zieht es immer mehr chinesische Investmenthäuser und Private Equity-Gesellschaften nach Deutschland. Diese neuen Investoren wollen ihre Geschäfte vor allem vom Finanzzentrum Frankfurt aus vorantreiben.

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