Chinesische Handelskammer eröffnet Büro in München

Feierliche Eröffnung: Verteter aus Deutschland und China nach dem Zerschneiden des Bandes.双方代表出席德国中国商会分会成立仪式。

Die Chinesische Handelskammer in Deutschland lud am 16. März zur feierlichen Eröffnung ihres neuen Vertretungsbüros nach München. Die Zeremonie fand im Bayerischen Wirtschaftsministerium statt. Rund 200 Vertreter von Unternehmen, Verbänden und staatlichen Institutionen nahmen an der Feier teil.

„Wir begrüßen es sehr, dass China offenbar bereit steht, um in der Welt eine größere Verantwortung zu übernehmen.“ Mit diesen Worten hieß Wirtschaftsstaatsekretär Franz Joseph Pschierer die Gäste willkommen. Er warf einen Blick zurück auf die 30 Jahre lange Freundschaft zwischen dem Freistaat und China. Startschuss war seinerzeit das Partnerschaftsabkommen mit der Provinz Shandong 1987. Das Handelsvolumen zwischen China und Bayern beläuft sich mittlerweile auf 30 Mrd. EUR. 2.000 bayerische Unternehmen unterhalten Geschäftsbeziehungen zum Reich der Mitte, rund 300 sind mit eigenen Niederlassungen vor Ort vertreten. Genauso viele chinesische Unternehmen haben bereits im Freistaat investiert. Pschierer stellte die Bereitschaft der bayerischen Wirtschaft heraus, an Zukunftsprojekten, wie „Made in China 2025“ mitzuwirken, betonte aber gleichzeitig das Interesse an einem fairen Marktzugang: „Wir wünschen uns eine Level Playing Field mit gleichen Bedingungen“, so der Staatssekretär.

Die Stärken Bayerns in den Bereichen Automotive, Maschinenbau, ICT, Automation, Sensorik oder auch Medizintechnik, stellen hierfür einen exzellenten Fit für den Modernisierungsbedarf Chinas dar, wie Dr. Wolfgang Hübschle, Leiter der Ansiedlungsagentur Invest in Bavaria, feststellte. Er verwies auf die wirtschaftliche Potenz des süddeutschen Flächenlandes. Für sich genommen wäre Bayern die siebtgrößte Wirtschaftsmacht in Europa.

Die rasante Entwicklung der Chinesischen Handelskammer in Deutschland schilderte deren Präsident CAI Zhengxin. Vor weniger als vier Jahren von 15 Unternehmen in Berlin gegründet, zählt die Vereinigung inzwischen über 180 Mitglieder. Nach Hamburg eröffnet die Kammer in München nunmehr ihre zweites regionales Vertretungsbüro. Unterstützt wird sie dabei von der Bank of China, die seit zwei Jahren eine Zweigstelle in der Landeshauptstadt unterhält. Zu den Aufgaben der Handelskammer gehören Dienstleistungen für chinesische Unternehmen und Kontaktpflege mit verschiedenen Institutionen in Deutschland. Die Bedeutung der Interessenvertretung für die Entwicklung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen betonte auch WANG Weidong, Gesandter-Botschaftsrat der Wirtschafts- und Handelsabteilung an der chinesischen Botschaft in Berlin. Dazu wünscht er sich, dass künftig noch mehr Partner der Handelskammer beitreten. Wang mahnte aber darüber hinaus auch die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit von China und Deutschland in Zeiten wachsenden Protektionismus und lauter werdender Globalisierungskritik an. In diesem Zusammenhang kritisierte er die deutschen und europäischen Vorstöße zur Beschränkung von außereuropäischen Investoren. Dies würde nicht nur im Einzelfall den Interessen der betroffenen Unternehmen schaden, sondern auch dem Protektionismus Vorschub leisten.

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