Chinesisches Flair für Bogner?

Der Familienunternehmer Willy Bogner steht kurz davor, seine Firma zu verkaufen. Topfavorit ist der chinesische Private-Equity-Fonds Fosun. Dem Handelsblatt zufolge gibt es mit dem Investor Bernd Beetz auch noch einen zweiten Bieter. Beide sollen sich in finalen Gesprächen mit der Investmentbank Goldman Sachs befinden, die den Verkaufsprozess für Bogner leitet. Dealbreaker sei aktuell noch der Verkaufspreis. Laut Finanzkreisen soll das aktuelle Gebot unter 300 Millionen Euro liegen. Inhaber und Vorstandschef Willy Bogner wollte ursprünglich das Doppelte erzielen. Einschließlich der Lizenzen setzte Bogner vergangenes Jahr 241 Millionen Euro um. Der geschätzte Wert des Unternehmens soll sich auf rund 700 Millionen Euro belaufen.

Das Modeunternehmen Willy Bogner wurde 1932 in München gegründet und ist seither in zweiter Generation inhabergeführt. Das Familienunternehmen tritt im gehobenen Preissegment in den Bereichen Konfektionskleidung, Sportbekleidung und -ausrüstung sowie Düfte international auf. Die bekanntesten Marken sind dabei Bogner sowie Bogner Fire + Ice. Bogner ist seit 1936 bei allen seitdem ausgetragenen Olympischen Winterspielen offizieller Ausstatter der deutschen Olympiamannschaft.

Für Fosun wäre es nicht das erste Investment in Deutschland, auch mit der Textilbranche ist das PE Haus bereits vertraut. Fosun wurde 1992 von vier Absolventen der Fudan-Universität in Shanghai gegründet. Der chinesische Mischkonzern machte in den deutschen Medien bisher Schlagzeilen mit Beteiligungen an der BHF-Bank und an Tom Tailor. Erst kürzlich erfolgte eine Minderheitsbeteiligung am französischen Club Méditerranée.

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