Fosun investiert in deutsches Fintech-Start-up

Fosun beteiligt sich in der ersten Finanzierungsrunde an The Naga Group AG (Naga). Das Shanghaier Konglomerat hat Ende März 12,5 Mio. EUR in die Muttergesellschaft des Fintech-Start-ups Swipestox investiert. Mit dem Geld soll die Expansion des Social Trading Netzwerks weiter finanziert werden. Durch den Einstieg von Fosun bieten sich Naga und Swipestox zusätzliche Perspektiven auf dem chinesischen Markt.

Naga ist auf disruptive Trading-Anwendungen im Finanzsektor spezialisiert. Die Gesellschaft hat bisher vier Projekte in diesem Bereich initiiert, von denen Swipestox das größte und bekannteste ist. In den ersten neun Monaten nach dem Start vor einem Jahr wurden nach Angaben von Naga auf der Plattform über 20 Mrd. EUR gehandelt. Hinter Naga und Swipestox steht der ehemalige Leistungssportler Benjamin Bilski. Zusammen mit dem Banker Yasin Sebastian Qureshi entwickelt er die Idee, eine Art Tinder für Aktien zu entwickeln. Ein erstes Investment erhielt das Start-up von einem Business-Angel. Für den Handel von Indizes, Rohstoffen und Devisen lassen sich nach dem Prinzip der erfolgreichen Dating-App Tinder mit einer Wischbewegung Trades von erfolgreichen Börsenhändlern speichern – oder verwerfen.

„Naga hat uns mit der Vision, das Handelsumfeld grundlegend zu verändern, überzeugt – mit einem erfahrenen Team und einem starken Fokus auf Technologie“, erklärt GUO Guangchang, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Fosun, anlässlich der Bekanntgabe des Deals und verweist auf die Perspektiven für das Fintech-Start-up in China. „Wir werden sowohl Naga als auch SwipeStox in das Synergienetzwerk unserer Gruppe aufnehmen, wodurch Naga einen direkten Zugang zu den asiatischen und weltweiten Märkten erhält“, so Guo weiter. Chinas Fintech-Start-up-Szene ist mit ihrer dynamischen Entwicklung und Innovationskraft weltweit tonangebend.

Fosun tritt international als Beteiligungsgesellschaft auf. Das Konglomerat wurde 1992 zunächst als Pharmaunternehmen von Guo Guangchang und einigen seiner Kommilitonen von der Shanghaier Fudan-Universität  gegründet. Guo richtete das Unternehmen dann als versicherungsorientierte Investmentgruppe aus. In Europa übernahm Fosun u.a. die portugiesische Versicherung Fidelidade. In Deutschland erwarb man die Privatbank Hauk & Aufhäuser. Daneben halten die Shanghaier einen Anteil von fast 30% an der Modemarke Tom Tailor. Guo gilt als einer der reichsten Männer Chinas. Sein Vermögen wird von Forbes auf fast 7 Mrd. USD geschätzt.

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