Im Westen viel Neues

Westchina im Fokus: Wirtschaftskonsul PEI Yonggui stellt die Möglichkeiten der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Region vor. 聚焦中国西部: 中国驻慕尼黑总领馆经济商务领事(参赞)裴永贵为德国企业介绍在中国西部地区投资合作的可能性。

Der Westen holt auf. Chinas zwölf westliche Provinzen erwirtschaften mittlerweile mehr als ein Fünftel des gesamten Bruttosozialproduktes des Landes. Welche  Investitionschancen sich für  ausländische Unternehmen dort bieten, zeigt die chinesische Regierung dieses Jahr wieder auf der 17. Westchinamesse. Ein riesiges Format mit tausenden von Ausstellern. In Chengdu werden in der Zeit vom 20. bis 24. September wieder Hunderttausende Besucher erwartet. Zur Promotion der Großausstellung stellte die Sichuan International Exhibition im Haus der Bayerischen Wirtschaft am 19. März die in Deutschland noch wenig bekannte Region vor.

Im Jahr 1999 startete die chinesische Regierung ihre Go-West-Kampagne. Ziel war es, die lange Zeit unterentwickelten und teilweise noch unerschlossen zentralen und westlichen Gebiete Chinas gezielt zu entwickeln. Die zwölf Provinzen, die im Fokus dieser Strategie stehen könnten unterschiedlicher nicht sein. Von den Wüsten der Mongolei und Xinjiangs bis hin zu den Regenwäldern Sichuans und Yunnans, von dem fast menschenleeren Hochplateau und Bergen Qinghais bis zu der 30-Millionen-Einwohner-Metropole Chongqing reicht die Bandbreite der verschiedenen Regionen West- und Zentralchinas. In ihren Vorträgen gaben PEI Yonggui, Konsul und Leiter der Wirtschaftsabteilung des chinesischen Generalkonsulats in München, und FU Wendong, Managing Director der Sichuan International Exhibition, einen Einblick in die Vielfalt und das wirtschaftliche Potenzial der Provinzen.

Dass man in Deutschland die Chancen für deutsche Unternehmen in Westchina mittlerweile erkannt hat, machte Gabriele Fink, China-Referentin im Bayerischen Wirtschaftsministerium deutlich. An der rasanten Entwicklung der Region will man im Freistaat teilhaben. „Wir wollen von Anfang an dabei sein“, konstatierte Fink. Sie kündigte mehrere Initiativen Bayerns an. So veranstaltet die Messe Nürnberg und die IHK Mittelfranken am 25. Juli unter dem Motto „Seidenstraße 2018 – Handeln auf neuen Wegen“ einen großen Event zur Belt-and-Road-Initiative der chinesischen Regierung. Im Juli wird auch der Staatssekretär des Bayerischen Wirtschaftsministeriums Josef Pschierer nach Chengdu reisen, um dort nach Qingdao und Shenzhen das dritte Vertretungsbüro des Freistaats in der Volksrepublik zu eröffnen. Die Landesregierung möchte damit die Kooperation mit der industriell bedeutenden Provinz Sichuan und dem westchinesischen Raum vorantreiben. „Austausch und Partnerschaft schaffen eine Win-Win-Situation für alle“, so Fink abschließend.

Auf der 17. Westchinamesse im September dieses Jahres wird Italien das Ehrengastland sein. Vor zwei Jahren fiel Deutschland diese Rolle zu. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel stattete der Messe einen Besuch ab und unterstrich damit die Bedeutung Sichuans für die deutschen Unternehmen. Mit über 9.000 Ausstellern – davon 80 aus Deutschland – und 500.000 Besuchern war die letzte Westchinamesse im November 2016 eine der größten Veranstaltungen Ihrer Art in der Volksrepublik.

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