IPO im Fokus: Snowbird AG – Auf Daunen gebettet

Mit Snowbird geht einer der führenden Daunenveredler aus China in Frankfurt an die Börse. Bis zu 60 Mio. EUR will das Unternehmen bei Investoren in Asien und Europa einsammeln, um das Working Capital für sein weiteres Wachstum zu finanzieren.

Börsengang

Öffentlich angeboten werden bis zu 10 Mio. Aktien, die ausschließlich aus einer Kapitalerhöhung stammen. Bis zu 1,5 Mio. zusätzliche Aktien werden für den Fall einer Überzeichnung im Rahmen eines Greenshoe von Altgesellschaftern zur Verfügung gestellt. Die Preisspanne reicht von 5,50 bis 6,00 EUR. Bei Zeichnung aller neuen Aktien zum Höchstpreis ergäbe sich ein Bruttoemissionserlös von 60 Mio. EUR. Die Zeichnungsfrist beginnt am 9. September und endet voraussichtlich am 24. September. Die Erstnotiz im Prime Standard des regulierten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 29. September geplant. Neben dem öffentlichen Angebot in Frankfurt sind Privatplatzierungen in Asien und Europa angedacht. Begleitet wird die Transaktion von der Münchner CM Equity AG als Global Coordinator und Leadmanager. Die Pre-IPO-Aktionäre haben sich einer Lock-up-Frist von 12 bis 36 Monaten unterworfen.

Unternehmen

Snowbird ist einer der größten und erfahrensten Enten- und Gänsedaunenverarbeiter Chinas. In Puyang City, in der Provinz Henan, verarbeitet das Unternehmen seit 1996 Daunen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde der Umsatz um rund die Hälfte auf 139 Mio. EUR gesteigert. Dabei trug die vollautomatisierte Reinigung, Sterilisierung, Trocknung und Sortierung der Daunen gut die Hälfte zum Umsatz bei. Mit dem Verkauf der selbst hergestellten Daunenjacken, -mäntel und -hosen wurden 36,5% der Erlöse erzielt. Knapp 6% machten Daunendecken und -Kopfkissen aus. Die restlichen 6% entfielen auf daunenfreie OEM-Produkte. Da das Daunengeschäft stark saisonal ist, werden Zeiten niedriger Auslastung für das Herstellen von Bekleidungsstücken – zum Beispiel Arbeitskleidung und Jacken – für andere Anbieter genutzt.

Ende vergangenen Jahres wurde eine neue Daunenveredelungsfabrik fertiggestellt. Mit dieser – nach Angaben des Unternehmens – weltweit modernsten Anlage vervierfachte sich die Kapazität auf 4.131 Tonnen pro Jahr. Derzeit ist zudem eine neue Nähfabrik im Bau. Sie soll im vierten Quartal mit der Produktion beginnen und die Produktkapazität von aktuell 1,9 Mio. Kleidungsstücken auf 8,2 Mio. erhöhen. Snowbird will verstärkt Bekleidung und Bettdecken unter den eigenen Marken verkaufen, da hier die Margen deutlich höher sind als bei der Daunenveredlung. Auch eine Produktion in Deutschland ist langfristig angedacht.

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