Korruptionsverdacht bei VW-Partner: Deutsch-Chinesische guanxi in Gefahr?

Die chinesische Antikorruptionsbehörde ermittelt gegen den Präsident des langjährigen VW-Joint-Venture Partners FAW. Auf der Website der Behörde heißt es, die Disziplinarkommission der Behörde beschuldige FAW-Präsident Xu Jianyi, „verdächtige ernste Verletzungen von Disziplin und Recht” begangen zu haben. Mit diesem Vorwurf werden in China üblicherweise Korruptionsvorwürfe bezeichnet. Volkswagen in Wolfsburg äußert sich zu den schweren Anschuldigungen nicht, sondern verweist nur auf die Pressestelle des Gemeinschaftsunternehmens von Volkswagen, Toyota und FAW in China. Mit Firmensitz in Changchun ist FAW der größte chinesische Hersteller von Dieselmotoren, Pkw, sowie mittleren bis schweren Bussen und Lkw. FAW produziert an insgesamt 19 verschiedenen Standorten hauptsächlich im Nordosten von China. Das Unternehmen war bereits im Juni 2012 erstmals ins Visier der staatlichen Aufsichtsbehörden geraten, damals wegen des Verdachts, den Verkauf von 170 Neuwagen nicht ordnungsgemäß dokumentiert zu haben.