Midea legt offizielles Angebot für Kuka vor

Umsatztreiber Automotive: Die Aufträge für Kuka aus der internationalen Autoindustrie legten 2016 um mehr als 30% zu. Bild: KUKA AG

Der chinesische Hausgerätehersteller Midea hat heute die offiziellen Unterlagen zu seinem öffentlichen Übernahmeangebot für Kuka vorgelegt. Darin bestätigt das Unternehmen aus Foshan den Preis von 115 EUR pro Aktie, den Midea am 18. Mai in einer ersten Mitteilung angekündigt hatte. Demnach strebt die Gesellschaft, die an Kuka bereits einen Anteil von 13,5% hält, auf mehr als 30% erhöhen. Die Annahmefrist läuft seit heute bis einschließlich 15. Juli.

In den Angebotsunterlagen bekräftigt Midea ebenfalls seine Zusagen aus der Ankündigung von vor einem Monat, dass man Kuka bei seiner bestehenden Strategie unterstützen und das weitere Wachstum fördern wolle. Man strebe keinen Beherrschungsvertrag an und plane auch kein Delisting von der Börse. Auch sollen die derzeitige Belegschaftsstärke und der Hauptsitz in Augsburg erhalten bleiben.

Wie schon vor zwei Wochen auf der Hauptversammlung, so äußerte sich auch heute Kuka-Vorstandsvorsitzender Till Reuter offen gegenüber dem Angebot.  „Wir werden nun Verhandlungen mit Midea aufnehmen“, erklärt Reuter in einer Mitteilung seines Unternehmens. „Entscheidend wird es sein, dass wir am Ende einen verbindlichen Vertrag in der Hand halten, der die Interessen unseres Unternehmens, unserer Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter langfristig absichert“, so Reuter weiter. Vorstand und Aufsichtsrat werden demnach in den kommenden Tagen das Angebot genau prüfen und anschließend eine Stellungnahme an die Aktionäre abgeben.

Die Offerte von Midea Mitte Mai hatte sogleich für großen Wirbel in der Politik gesorgt. Bundeswirtschaftsminister Gabriel äußerte sich dem Angebot gegenüber ablehnend und wollte sich für ein Gegenangebot durch ein Unternehmen aus Deutschland oder einem anderen EU-Staat einsetzen. Spekulationen in den Medien über einen Kompromissvorschlag der Bundesregierung, wonach sich Midea auf einen Anteil von höchstens 49% beschränken wolle, wurden bisher von keiner Seite bestätigt.