Schuler übernimmt Mehrheit an Yadon

Der Pressenhersteller Schuler AG übernimmt mehrheitlich den chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller Yangzhou Metal Forming Machine Tool Co., Ltd. (Yadon). Das chinesische Unternehmen wird künftig als Joint Venture weitergeführt. Nach Angaben von Schuler dient der Kauf dazu, die Position der Göppinger in China als weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt für Werkzeugmaschinen zu stärken.

Schuler, ein Tochterunternehmen des österreichischen Technologiekonzerns Andritz, hat einen Kaufvertrag für eine Mehrheitsbeteiligung von mindestens 51% an Yadon unterschrieben. Es besteht die Option, diesen Anteil zu erhöhen. Über den Kaufpreis, den Schuler aus Eigenmitteln finanziert, vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Das bisherige Management und einige Mitarbeiter bleiben am Gemeinschaftsunternehmen beteiligt. Die Kooperation erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden.

Yadon erzielte 2014 mit circa 1.100 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 120 Mio. EUR. Das 1958 gegründete Unternehmen befindet sich mehrheitlich in Privatbesitz. Hauptsitz des Unternehmens ist in Yangzhou, Provinz Jiangsu, 300 Kilometer nördlich von Shanghai. Zu den Kunden von Yadon gehören chinesische Firmen u.a. aus der Automobilzulieferindustrie, Hersteller von Wärmetauschern für Klimaanlagen oder Elektromotoren sowie das gesamte metallverarbeitende Gewerbe.

Yadon und Schuler sind in China keine direkten Wettbewerber. Die Maschinen von Yadon haben eine niedrigere Presskraft als die Anlagen von Schuler, daher werden sie für andere Produkte eingesetzt. Mit der Übernahme wollen die Göppinger ihr Angebot im mittleren und unteren Preissegment  erweitern und neue Kundengruppen erschließen. Schuler stellt Pressen her, mit denen z.B. Bleche geformt und Karosserieteile produziert werden. Mit seinen mehr als 5.400 Mitarbeitern verzeichnete das Göppinger Unternehmen 2014 einen Umsatz von 1,2 Mrd. EUR. Bis 2020 ist eine Steigerung auf 2 Mrd. EUR geplant. Schuler weist einen Börsenwert von über 882 Mio. EUR auf und befindet sich zu 92,80% in Besitz des Grazer Technologiekonzerns Andritz. Schuler ist in China bereits seit 1992 tätig und heute mit rund 400 Beschäftigten an mehreren Standorten, u.a. in Shanghai, Tianjin und Dalian, präsent.

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