Taicang – Heimat der deutschen Unternehmen

Duale Berufsausbildung: Chinesische Azubis lernen in Taicang ihren Beruf nach dem deutschen System./双元职业培训模式:中国学员在太仓接受德国系统下的职业培训

1993 investierte das erste deutsche Unternehmen in Taicang. Heute sind es mehr als 200. Eine mehr als stattliche Anzahl für den Nachbarort von Shanghai mit seinen 700.000 Einwohnern. In der Entwicklungszone konzentrieren sich nicht nur Fabriken von Investoren aus Deutschland, es werden auch Facharbeiter nach dem dualen Prinzip in den Betrieben und einem eigenen Zentrum ausgebildet. Diese Ausbildungsstätte war eines der ersten Ziele der deutschen Unternehmerreise, die von der chinesischen Investitionsagentur CIPA zwischen dem 24. und dem 31. Oktober organisiert wird.

Die Erfolgsgeschichte nahm vor 22 Jahren mit der Gründung von Kern-Liebers (Taicang) ihren Anfang. Seitdem haben deutsche Unternehmen rund 2 Mrd. USD dort investiert und sind zu dem prägenden Wirtschaftsfaktor der für chinesische Verhältnisse mittelgroßen Stadt geworden. Wie war das möglich? Von Anfang an haben die örtlichen Behörden, insbesondere das Investment Promotion Bureau, mit ganz gezielten Maßnahmen Betriebe aus Deutschland unterstützt. Sie haben das ganze wirtschaftliche und rechtliche Umfeld auf die Bedürfnisse deutscher Unternehmer eingestellt: Hoher Wert wird in Taicang beispielsweise auf den Schutz geistigen Eigentums gelegt. Logistische Unterstützung erhalten die Niederlassungen auch durch die AHK vor Ort. Anfang nächsten Jahres wird sich hier als Anlaufstelle noch ein German Centre, das von der Bayerischen Landesbank betrieben wird, hinzugesellen.

Ganz besonders wichtig für die Unternehmen aus Deutschland ist die Wertschätzung, die in Taicang der beruflichen Ausbildung entgegen gebracht wird. In einem von der AHK unterstützen Ausbildungszentrum lernen Berufseinsteiger nach dem deutschen dualen System die Berufe Mechatroniker und Werkzeugmechaniker. Bei ihrem Besuch konnten sich die deutschen Unternehmensvertreter einen persönlichen Eindruck verschaffen. Vor Ort arbeiteten die Auszubildenden an ihren Werkstücken. Ihr Abschluss nach drei Jahren praktischer Berufsausbildung und theoretischer Schulung wird von der AHK voll anerkannt. Das dadurch beständig steigende Angebot an Facharbeitern ist ein weiterer Standortvorteil für die deutschen Betriebe vor Ort.

Nach dem anschließenden Besuch bei Haering Precision, einem weiteren deutschen Unternehmen in der Taicang Economic Development Zone, nahm die deutsche Unternehmerdelegation noch an der Veranstaltung „China-German – Investition und M&A“ in Taicang teil. Die deutschen Unternehmer werden auf der CIPA-Reise in den nächsten Tagen noch Shenyang, Beijing und Tianjin besuchen.

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