Teurer als gedacht: 5,8 Mrd. EUR für ista

Viel Geld aus Hongkong: Li Ka-shings Konglomerat Cheung Kong zahlt für ista fast 5,8 Mrd. EUR. 巨额出资: 李嘉诚的长江集投资近58亿欧元收购德国智能电表公司Ista. Bildquelle: Adobe Stock; © kalafoto

Laut jüngsten Medienberichten zahlt die Hongkonger Cheung Kong Property Holdings für die Übernahme des Mehrheitsanteils an der ista international GmbH insgesamt rund 5,8 Mrd. EUR – weit über 1 Mrd. EUR mehr als ursprünglich gemeldet. Damit wird der Verkauf des deutschen Energiedienstleisters, der bisher zum Portfolio der Luxemburger Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners gehörte, auch zum bisher teuersten Private-Equity-Deal in Deutschland. Diesen Rekord hielt zuvor die 5,2 Mrd. EUR schwere Übernahme des M-DAX-Pharmakonzerns Stada durch  Bain und Cinven.

Bereits Ende Juli war der Verkauf von ista an Cheung Kong bekannt geworden. Damals hieß es jedoch aus Unternehmenskreisen, dass die Hongkonger rund 4,5 Mrd. EUR für das Essener Unternehmen auf den Tisch legen wollten. Vor einigen Tagen meldete jedoch Cheung Kong an die Hongkonger Börse, dass man rund 3,93 Mrd. EUR für die Anteile an ista aufwenden werde – 226 Mio. EUR mehr als ursprünglich vorgesehen. Hinzu kommen Bankschulden und andere Verbindlichkeiten des Targets. Laut dem Börsendokument addieren sich die Aufwendungen auf insgesamt 5,776 Mrd. EUR.

Investmentvehikel gegründet

Als künftigen Gesellschafter für ista hat der chinesische Konzern ein eigenes Investmentvehikel gegründet. Daran ist der Immobilienarm Cheung Kong Property Holdings mit 65% und der Infrastrukturspezialist Cheung Kong Infrastructure Holdings mit 35% beteiligt.

Mulitple von 13,75

Das Geschäftsmodell von ista besteht in der individuellen Erfassung und Abrechnung von Energieverbrauchdaten von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Dabei setzt der Energiedienstleister für die Messtechnik selbst entwickelte Hardware ein. Das Unternehmen beschäftigt über 5.400 Mitarbeiter und betreut mehr als 12 Millionen Wohnungen und Gewerbeimmobilien in 24 Ländern. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die Essener einen Umsatz von 850 Mio. EUR. Für dieses Jahr wird ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 420 Mio. EUR erwartet. Bei dem jetzt bekannt gewordenen Preis von rund 5,8 Mrd. EUR liegt damit das Multiple des aktuellen EBITDA bei einem Wert von 13,75. Der Fonds V des Luxemburger Buyout-Spezialisten CVC Capital Partners hatte ista im April 2013 für 3,1 Mrd. EUR erworben.

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