Ultrasonic: Erneuter Imageschaden einer deutschen China-Aktie

Unternehmeredition: Wie wirkt sich dieser Fall auf Ihre geschäftlichen Aktivitäten in China aus?

Thomas Stewens: Zum einen werden wir uns natürlich jetzt weiterhin intensiv um die Aufarbeitung des Falles Ultrasonic kümmern. Die Investoren erwarten dies und auch uns ist es ein Anliegen dabei mitzuwirken, dass die Täter den verursachten Schaden begleichen. Zum anderen sind wir überzeugt, dass China als Volkswirtschaft für Deutschland und Europa so spannend ist, dass ein Unternehmen ohne intelligente Chinastrategie langfristig erhebliche Nachteile haben wird. Allerdings gibt es im Finanzmarkt und im Bereich der Compliance noch sehr viel Entwicklungspotenzial und der Anpassungsprozess ist erheblich schmerzhafter als wir dies erwartet hatten. Dennoch sind wir der Meinung, dass ein früher Einstieg in den chinesischen Finanzmarkt langfristig die richtige Strategie ist. Auch der Erfolg deutscher Hersteller auf dem chinesischen Konsumgütermarkt hat sich erst nach einer längeren Anlaufzeit eingestellt. Deshalb werden wir neben dem Deutschlandgeschäft als unserem Kerngeschäft weiterhin deutsche Mittelständler bei ihrer Chinastrategie sowie chinesische Mittelständler bei ihrer Deutschlandstrategie begleiten. Börsengänge rein chinesischer Unternehmen in Deutschland werden wir allerdings bis auf Weiteres nicht mehr durchführen.