Ziemlich beste Freunde

Spannende Podiumsdiskussion: Eingerahmt von den Gastgebern LI Nan und Stefan Geiger berichten Dr. Markus Wittmann, Hubert Becker, Oliver Neubrand, Lawrence Lin und Veronika Frankenberger (v.l.n.r.) über Ihre Erfahrungen bei chinesischen Übernahmen in Deutschland.各位专家在巴伐利亚——中国春节研讨会上各抒己见。

Mehrere hundert Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kunst fanden sich am 16. März in der Alten Kongresshalle in München ein. Dorthin hatte das Chinaforum Bayern wieder zu seinem bewährten Bayerisch-Chinesischen Frühlingsfest geladen. Bayerisches Schuhmacherhandwerk und Bierkrugstemmen, traditionelle Fächermalerei und moderne chinesische Kunst, Fußballartistik und A Capella Gesang – diese bunte Mischung bildete das Rahmen- und Unterhaltungsprogramm des Abends. Aber auch eine spannende Diskussion durfte nicht fehlen. Unter dem Motto „Neue Freunde? Chinesische Firmenübernahmen in Deutschland“ erhielt das Publikum Einblick in die praktischen Erfahrungen mit Investitionen aus dem Reich der Mitte.

In ihrer Keynote berichteten  Oliver Neubrand, CFO von Ledvance, und Lawrence Lin, General Manager bei MLS, von der Anfang März abgeschlossenen Übernahme der Osram-Tochter durch ein Konsortium, zu dem neben dem chinesischen Marktführer im Bereich Leuchtmittel auch der Private-Equity Investor IDG Capital und der Staatsfonds Yiwu angehören. Beide Manager erkennen im jeweiligen Produktportfolio und der Marktpositionierung des Partners großes Synergiepotenzial. „Wir haben sehr schnell gemerkt, dass das sehr gut passen wird, auch auf der menschlichen Ebene“, so Oliver Neubrand. Mit dem Zusammenschluss sehen sich die neuen Partner gut gerüstet für den großen Wandel der Lichtindustrie weg von traditionellen Leuchtmitteln hin zu LED-Produkten und vernetzten Lösungen – Stichwort Smart Home.

In der anschließenden Podiumsdiskussion stießen zu Lin und Neubrand noch die Change Management Beraterin Veronika Frankenberger, Dr. Markus Wittmann, Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschaftsministerium, sowie Hubert Becker, vorsitzender Geschäftsführer von Waldrich Coburg hinzu. Der oberfränkische Werkzeugmaschinenhersteller wurde bereits 2005 vom Staatsunternehmen Beijing No. 1 übernommen. „Das Beste, was uns widerfahren konnte“, fasst Becker seine langjährigen Erfahrungen mit dem chinesischen Investor zusammen. In den Jahren vor der Übernahme durch einen der ältesten staatliche Maschinenbauer Chinas hatte Waldrich Coburg etliche Höhen und Tiefen unter wechselndem Besitz von amerikanischen und deutschen Private-Equity-Investoren durchlaufen müssen. Über die aktuelle Situation zeigt sich Becker mehr als zufrieden. Mit dem Eigentümer Beijing No.1 hat Waldrich Coburg einen kompetenten Partner an der Seite. „Wir können unser Geschäft weiterhin so führen, wie es sich für einen traditionellen deutschen Maschinenbauer gehört.“

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